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RaceReport: Halbmarathon beim S 25 Berlin – wenn der Spaß im Vordergrund steht

Relativ spontan habe ich mich für den Halbmarathon beim S 25 in Berlin angemeldet. Seid ihr schon mal ohne gezieltes Training einen Halbmarathon gelaufen? Ich hab’s am vergangenen Wochenende gemacht. Muss man nicht nachmachen, hat aber trotzdem großen Spaß gemacht. Warum, erzähle ich euch in meinem RaceReport.

Ich habe schon oft gehört, dass der S 25, vorher BIG 25, eine der schönsten Läufe in der Hauptstadt sein. Das sollte sich bewahrheiten. Der Lauf ist übrigens auch der älteste Stadtlauf, den Deutschland zu bieten hat. Im Mai 1981 hat der erste Straßenlauf „25 km de Berlin“ stattgefunden. Mit dem Start und Ziel im Olympiastation ist dieser Stadtlauf, der mitten durch die Hauptstadt führt auch ein ganz besonderer Lauf. Da ich noch nie 25 Km am Stück gelaufen bin, habe ich mich für die Halbmarathon-Distanz entschieden. Klar, 4 Km sind jetzt nicht so viel. Aber ohne gezieltes Training wollte ich einfach keine 25 Kilometer laufen.

Der Tag des Rennens

Der Wecker klingelte bereits um 6. Ich habe erstaunlicherweise sehr gut geschlafen. Es gab eine extra große Portion Müsli mit Joghurt, Beeren, einer Banane und Erdnussmus. Dazu ein doppelter Espresso und ein Glas Wasser. Das sollte reichen. Am Abend vorher habe ich übrigens keine Pasta sondern Pizza gegessen. Genug Energie sollte ich also haben. Vor dem Frühstück habe ich meinen Blutzucker gecheckt und auch nochmal bevor ich das Haus verlassen habe. Alles im grünen Bereich. Bereit für den Halbmarathon. Traubenzucker und Messgerät habe ich natürlich trotzdem eingesteckt. Sicher ist sicher.

Gegen 8 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Olympiastation. Sonntags um 8 trifft man meist nur Partypeople in der Berliner U-Bahn. Heute dominierten die Läufer. Großartig. Bei mehr als 10.000 Teilnehmern aber kein Wunder. Es war das erste Mal, dass mein Mann mich nicht zu einem Rennen begleitete. Schon komisch, aber schon in der Bahn traf ich viele bekannte Gesichter. Ich war etwas nervös und voller Vorfreude auf das Rennen.

Nach einer kurzen Fotosession und der Abgabe der Klamotten ging es auch in den Startblock. In den vergangenen Jahren habe ich es von Block 4 in Block 2 geschafft. Juchu, das ermöglicht auf jeden Fall einen guten Start. Die Sonne schien und ich habe mich dazu entschieden ohne Jacke zu starten. Bei 15 Grad und Sonne eine gute Wahl. Ich war froh, dass ich mich gegen die Jacke entschieden habe, denn durch die Sonne kam man relativ schnell ins Schwitzen. Um kurz nach 10 ging es los! Startschuss und ab in den Tunnel. Also nicht in den richtigen Tunnel. Wenn ich ein Rennen laufe, dann bekomme ich um mich rum kaum etwas mit. Dieser Tunnel ist gemeint.

Es war der erste Lauf, in den ich völlig entspannt gestartet bin. Kein gezieltes Training = keine geplante Zielzeit. Der Spaß stand ganz klar im Vordergrund und so bin ich völlig befreit ins Rennen gestartet. Ohne Druck in ein Rennen zu starten hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich jeden Meter dieses Rennens genießen konnte. Einfach mal schauen, wie der Körper die Belastung mitmacht. An diversen Sehenswürdigkeiten vorbei flogen die ersten Kilometer nur so an mir vorbei. Als ich an der 10k Marke vorbeirannte und auf der Uhr 55 Minuten sah, war ich überrascht. Es lief sehr gut.

Ich habe den neuen ASICS Metaride getragen und „rollte“ laut Uhr schneller als gedacht über den Asphalt. Der Schuh soll bewirken, dass man bei langen Strecken weniger Muskelenergie aufbringen muss und somit effiziente laufen kann. Durch die besondere Form der FlyteFoam Propel-Sohle wird das abrollen automatisch unterstützt und man muss weniger Energie aufbringen. Der Schuh hat mich auf jeden Fall sehr gut unterstützt und sich während der kompletten 21.1 Kilometer sehr gut angefühlt.

ASICS MetaRide

Leider hatten die Halbmarathon-Teilnehmer, anders als die 25k-Läufer, nicht die Chance durch das Brandenburger Tor zu rennen. Kurz vor dem Brandenburger Tor ging es über Kopfsteinpflaster durch den Tiergarten und dann wieder zurück Richtung Olympiastadion.

Auf dem Rückweg hatten wir teilweise starken Gegenwind. Ob der Gegenwind, die Beine oder das fehlende Training daran Schuld waren, dass ich ab KM 15 schlagartig einen Gang runter schalten musste, kann ich gar nicht so genau sagen. Meine Pace war aber auf dem Rückweg deutlich schlechter. Aber was soll’s, der Spaß zählt. Also ging es zwar langsamer, aber nach wie vor fröhlich weiter. Ich habe jede Getränkestation mitgenommen und auch eine halbe Banane eingesammelt. Alles ganz entspannt eben.

Aus der Entfernung sah ich dann das Olympiastadion. Juchu, es ist nicht mehr weit und mir wurde bewusst, dass mein Körper diesen Spaß-Halbmarathon tatsächlich ohne große Probleme mitmacht. Automatisch wurde ich wieder schneller. Die Banane zeigte ihre Wirkung. Energie war wieder vorhanden. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich nochmal um das komplette Stadion rum muss bevor es zum Zieleinlauf ins Stadion geht, hätte ich mit meinem Schusssprint sicher noch etwas gewartet.

Der Zieleinlauf im Olympiastadion

Aber hey, jetzt kann es wirklich nicht mehr weit sein. Es ging also ums Stadion und dann durch einen Tunnel hinten rein in das große Stadion mit der blauen Bahn. Was für eine Wahnsinnsstimmung war das bitte? Ein überwältigendes Gefühl. Ein ganz besonderer Zieleinlauf mit lauten Trommlern und euphorisch kreischenden Zuschauen auf der Tribüne. Ganz, ganz besonders. Super happy und mit einem breiten Grinsen stoppte ich meine Uhr bei 02:03:58. Geschafft! Im nächsten Jahr dann aber die vollen 25 Kilometer, damit ich auch endlich mal durch das Brandenburger Tor rennen kann.

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Nach dem Halbmarathon ist vor der Marathon

Richtig gelesen. Ich werde es wirklich machen. Marathon laufen. Während der Halbmarathon ohne große Vorbereitung ganz gut lief, wird das beim Marathon anders sein. Ich starte ganz bald in die Marathonvorbereitung für den Frankfurt Marathon 2019. Mehr dazu erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

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