Der Halbmarathon rückt näher. So kurz davor gebe ich euch ein Update. Wie läuft es mit dem Training und dem Diabetes? Das Mody-Monster und ich haben in den vergangenen Wochen sehr fleißig trainiert. Eine Erkältung sowie eine Grippe konnten uns bisher nicht aus der Bahn werfen. Warum ich trotzdem nicht an der Startlinie stehen werde und der erste Halbmarathon mit Diabetes auf unbestimmte Zeit in die Ferne gerückt ist, erzähle ich euch heute.
Es liegen intensive Trainingswochen hinter mir. Ich fühle mich gut vorbereitet für die Halbmarathon-Distanz. Ich bin schneller geworden, kann lange Strecken im angepeilten Halbmarathon-Tempo laufen. Der Diabetes spielt auch mit. Perfekt. Alle Werte im grünen Bereich. Auch das Wetter spielte endlich wieder mit. Vom Laufband endlich wieder raus an die frische Luft. Ich habe mich nie fitter gefühlt als im Moment.
Dennoch werde ich am 2. April nicht an der Startlinie stehen. Ich musste im vergangen Jahr, nach meinem Bänderriss, eine sehr lange Pause einlegen. Vor 3 Jahren musste ich wegen einem Sturz auch schon mal eine sehr lange Laufpause machen. Das waren 2 Phasen in meinem Leben, in denen es mir überhaupt nicht gut ging. Mir fehlte der Ausgleich zum Bürojob, ich war ständig mies drauf. Ich konnte mich teilweise selbst nicht so richtig ertragen. Seitdem bin ich vorsichtiger. Ich riskiere weniger und höre auf meinen Körper. Die Angst vor einer erneuten Verletzung, die mich dann über Monate begleitet, ist viel zu groß.
Obwohl die intensiven Trainingswochen perfekt liefen, gab es am vergangenen Wochenende einen herben Rückschlag. Aus den geplanten 18 km wurden nur schreckliche 10 km. Es ging fröhlich los und endete mit einem schmerzverzerrten, gequälten und traurigen Gesicht.
Hallo Läuferknie!
Schlagartig setzten stechende Schmerzen ein. Jeder Schritt war eine Qual. Unerwartet und aus dem Nichts. Am Tag vorher bin ich beflügelt durch das tolle Wetter durch die Stadt gelogen. Keine Schmerzen, nichts. 11 km, super Tempo. Die Vorfreude auf den Halbmarathon war riesig und die Freunde, dass ich endlich unter 2 Stunden ins Ziel laufen würde, war noch größer. Ich war mir so sicher. Keine 24 Stunden nach dem tollen 11 km Lauf war mir klar, dass der Traum vom Berlin Halbmarathon wie eine Seifenblase zerplatzt ist. Die Entscheidung fiel sofort, die Schmerzen waren und sind auch heute, ein paar Tage danach, noch zu groß. Mein Gefühl und auch der Kopf sagte binnen weniger Sekunden: das war’s! Kein Halbmarathon.
Ich habe aus Fehlern gelernt und ich möchte nicht wieder ein halbes Jahr auf meine Leidenschaft verzichten. Ich komme weder schmerzfrei die Treppe runter, noch kann ich längere Strecken normal gehen. Das gezielte Training für diesen besonderen Tag im April war nun leider für die Katz. Der Halbmarathon am 2. April gestrichen. Neues Ziel: irgendeinen Halbmarathon in 2017 unter 2 Stunden (schmerzfrei) laufen.
Es tut schon ein bisschen weh und ist ärgerlich, wenn man alles reingeworfen hat und dann kurz vorher verletzungsbedingt die Entscheidung treffen muss, nicht anzutreten. Ich könnte mich ins Ziel schleppen, ich könnte mich quälen, aber das ist es mir einfach nicht Wert. In Berlin gibt es so viele Möglichkeiten, der nächste Halbmarathon kommt schon noch früh genug.
Bis dahin heißt es für mich: Rückenmuskulatur stärken, Core-Training und Rennrad fahren. Erst wenn ich völlig schmerzfrei bin, werde ich die Laufschuhe wieder schnüren. Das kann schon mal 2-6 Wochen dauern. Besser 6 Wochen als 6 Monate.
Ich werde am 2. April mit einem weinenden und einem lachenden Auge am Rand stehen, Freunde anfeuern und mich für all diejenigen freuen, die es ins Ziel schaffen.
1 Kommentar
[…] vorbereitet. Und dann war der Traum vom Halbmarathon innerhalb von Sekunden ausgeträumt. Mehr dazu hier. Auch 3 Wochen Laufpause und intensives Core-Training habe bisher nicht geholfen. Der erste […]
30/03/2017 at 22:32